Google Consent Mode v2: Einfach erklärt für deine WordPress Website
Du hast in WordPress eine Mitteilung bekommen, dass du deinen Cookie Banner aktualisieren musst oder du hast irgendwo anders gelesen, dass es im März 2024 ein Update bezüglich Datenschutz für Google Analytics und Google Ads gibt?
Jetzt hast du aber keine Lust, dir unendlich lange und langweilige Texte durchzulesen, die du eh nur zur Hälfte verstehst?
Dann habe ich hier die perfekte Lösung für dich: In meinem Blogartikel erkläre ich dir kurz und knackig, was der Google Consent Mode v2 ist und was du zu tun hast.
Disclaimer: Dieser Blogartikel liefert dir eine Anleitung, wie du den Google Consent Mode v2 mit dem Consent-Management-Tool The Real Cookie Banner und dem Google Tag Manager umsetzt, wenn du WordPress benutzt. Es sind Best Practice Empfehlungen, aber keine rechtssicheren Auskünfte.
Inhalt
Was ist der Google Consent Mode?
Wenn du eine Website betreibst, musst du verschiedene Datenschutzbestimmungen einhalten. Dafür kommst du heutzutage nicht mehr um einen Cookie Banner herum. Cookie Banner hast du sicherlich schon sehr oft gesehen. Das sind diese Fenster, die dir beim Öffnen einer Website angezeigt werden. Bevor diese verschwinden und du die Website angucken kannst, musst du der Nutzung verschiedener Services zustimmen oder ablehnen. Zu diesen Services gehören auch Google Analytics und Google Ads.
Cookie Banner kannst du am einfachsten über ein sogenanntes Consent-Management-Tool in deine Website einbauen.
Und hier kommt der Google Consent Mode ins Spiel. Dieser wurde von Google entwickelt, damit die Daten aus dem Cookie Banner an die Google Tools, die auf deiner Website eingebaut sind, weitergeleitet werden. Der Consent Mode ist schon länger im Einsatz und hilft Website-Betreibern dabei, die Datenschutz-Präferenzen ihrer Nutzer zu respektieren.
Und was ist jetzt der Google Consent Mode v2?
Seit Ende 2023 gibt es ein Update des Google Consent Mode: der Google Consent Mode v2. Das ist eine aktualisierte Version, die auf die neuen EU-Vorschriften des Digital Markets Act reagiert. So können wichtige Website-Analyse und Werbedaten unter Einhaltung der Datenschutzgesetze wie der DSGVO gesammelt werden.
Was ist neu daran?
Zum einen musst du den Google Consent Mode v2 ab dem 06. März 2024 nutzen, wenn du die Funktionen von Google Analytics und Google Ads weiterhin vollständig nutzen möchtest.
Ohne die Verwendung kannst du keine Zielgruppen mehr in Google Analytics erstellen und an Google Ads übertragen.
Auch Conversions können nicht mehr von Google Analytics an Google Ads geschickt werden und Remarketing-Kampagnen in Google Ads funktionieren nicht mehr. Man kann Google Ads also nicht zurückmelden, ob eine Anzeige bzw. Kampagne erfolgreich ist. Dadurch kannst du dein Anzeigenbudget nicht mehr sinnvoll einsetzen und Anzeigen werden ungünstig / unpersonalisiert ausgespielt.
Inhaltlich gibt es vor allem zwei neue Parameter:
- ad_user_data: Legt die Einwilligung für das Senden von Nutzerdaten zu Werbezwecken an Google fest.
- ad_personalization: Legt die Einwilligung für personalisierte Anzeigen fest.
Die beiden zusätzlichen Parameter haben keine funktionalen Auswirkungen auf das Verhalten der Google Tags. Aber sie teilen Google explizit mit, ob erfasste Daten für Marketingzwecke und/oder personalisierte Werbemaßnahmen verwendet werden dürfen.
Was verändert sich im Cookie Banner (Beispiel: Real Cookie Banner)?
Durch die Nutzung des Google Consent Mode v2 wird sich dein Cookie Banner verändern. Wie das genau aussieht, hängt vom Consent-Management-Tool ab, das du nutzt. In diesem Beispiel zeige ich dir, wie es aussieht wenn du das Tool The Real Cookie Banner nutzt.
Es gibt zusätzliche Belehrungen und Optionen. Hierzu werden folgende Elemente in deinem Cookie Banner hinzugefügt:
- In der ersten Ansicht des Cookie Banners werden alle Zwecke aufgelistet, für die du eine Einwilligung anfragst:
2. In den individuellen Privatsphäre-Einstellungen gibt es einen neuen Abschnitt für die Datenverarbeitungen nach dem Google Consent Mode. Hier können die Besucher in einzelne Zwecke einwilligen.
3. Außerdem wird in den individuellen Privatsphäre-Einstellungen in den Details jedes Services beschrieben, welche Zwecke nach dem Google Consent Mode der jeweilige Service anfragt. Die Einwilligung in die Zwecke gilt immer für alle Services.
Wann solltest du den Google Consent Mode v2 verwenden?
Wenn mindestens einer der folgenden Punkte auf dich zutrifft, solltest du auf jeden Fall den Google Consent Mode v2 verwenden:
- Du arbeitest in Google Analytics mit Zielgruppen / Audiences.
- Du schaltest bei Google Ads Werbekampagnen mit Conversion-Tracking und/oder Remarketing-Kampagnen.
- Du möchtest in Bezug auf Datenschutz und Google Dienste auf dem aktuellen Stand sein.
So richtest du den Google Consent Mode v2 in Real Cookie Banner ein
Vorab zur Info: Diese Anleitung ist genau richtig für dich, wenn du Google Analytics schon über Real Cookie Banner eingebaut hast und jetzt nur das Update auf den Google Consent Mode v2 umsetzen möchtest. Wenn du generell eine Anleitung suchst, wie du Google Analytics datenschutzkonform in deine WordPress Website einbinden kannst (mit dem Consent Mode v2), dann findest du in diesem Blogartikel die passenden Infos.
Wie du den Google Consent Mode v2 mit dem Consent-Management-Tool The Real Cookie Banner umsetzt, beschreibe ich dir in den folgenden Schritten:
- Navigiere in deinem WordPress Backend zu Cookies > Einstellungen > Google Consent Mode und aktiviere hier den Google Consent Mode.
- Aktiviere die Google Tag Manager Integration, wenn du den Google Tag Manager verwendest. Was du im Google Tag Manager anpassen musst, erkläre ich dir weiter unten.
- Alle anderen Optionen sind standardmäßig so konfiguriert, dass sie möglichst datenschutzfreundlich sind. Prüfe hier individuell für dich, ob du etwas ändern möchtest. Details zu den Einstellungen findest du in diesem Artikel ganz unten.
- Ansonsten kannst du unten auf den Button Einstellungen speichern klicken.
Es kann sein, dass du nun eine Meldung bekommst, dass du einzelne Services konfigurieren musst:
Klicke hier auf Service bearbeiten und wähle aus, welche Einwilligungsarten angefordert werden sollen. Wenn du Google Analytics und Google Ads nutzt, empfehle ich dir folgende Einwilligungsarten zu aktivieren:
Nachdem du die Änderung gespeichert hast, solltest du neue Einwilligungen bei den Besuchern einholen, die schonmal deinen Cookie Banner gesehen haben. Das ist wichtig, weil du etwas am Cookie Banner geändert hast. Hierzu erscheint oben auch eine Meldung, die dich daran erinnert.
Das solltest du im Google Tag Manager ändern
Im Google Tag Manager haben sich durch den Google Consent Mode v2 auch einige Dinge verändert. Ich erkläre dir in den nächsten Schritten, was du im Google Tag Manager anpassen solltest:
- Mein Tipp: Erstelle vor jeder Änderung im Google Tag Manager einen neuen Workspace/Arbeitsbereich. Diesen kannst du veröffentlichen, wenn du alles fertig getestet hast und in der Zwischenzeit machst du nichts am alten Setup kaputt. Klicke hierfür oben links auf Default Workspace, dann öffnet sich ein neues Fenster. Hier kannst du oben rechts über das Pluszeichen einen neuen Workspace erstellen. Diesen kannst du zum Beispiel Consent Mode v2 nennen und über den Button speichern.
- Bleibe jetzt in deinem neu erstellten Workspace und klicke auf Verwaltung > Containereinstellungen. Hier kannst du die Checkbox „Einwilligungsübersicht“ aktivieren. Speichere die Einstellung über den Button oben rechts.
3. Öffne nun den Bereich Tags. Oben rechts findest du ein Schildsymbol, mit dem du die Einwilligungsübersicht öffnen kannst. Hier kannst du die Einwilligungseinstellungen für alle erstellten Tags verwalten.
Dein Google Analytics Tag sollte sich in der Gruppe Einwilligung nicht konfiguriert befinden.
a. Aktiviere das Kästchen und klicke dann auf das Schild mit dem Zahlradsymbol oben rechts.
b. Wähle im neuen Fenster die Option Zusätzliche Einwilligung zur Auslösung des Tags erforderlich aus, klicke auf Erforderliche Einwilligung hinzufügen. Gib hier den Wert google-analytics-analytics-4 ein.
c. Klicke anschließend auf den Button Speichern.
Nun hast du eingestellt, dass das Google Analytics Tag nur dann ausgelöst wird, wenn es eine rechtliche Grundlage (Einwilligung oder berechtigtes Interesse) für das Laden von Google Analytics 4 gibt.
Wichtig: Wenn du in deiner alten Konfiguration andere Trigger für das Tag verwendet hast, solltest du diese noch entfernen.
Nun empfehle ich dir, zu testen, ob deine neuen Einstellungen funktionieren:
- Hierzu kannst du im Google Tag Manager oben rechts auf In Vorschau ansehen klicken und die URL deiner Website eingeben. Es öffnet sich dann eine Vorschau deiner Website.
- Stimme im Cookie Banner allen Services zu.
- Im Google Tag Assistant kannst du links alle Ereignisse sehen. Hier sind auch zwei Consent-Ereignisse bei. Klicke nun auf das obere Consent-Ereignis und öffne den Tab Consent. Hier kannst du sehen, für welche Einwilligungsarten es eine Erlaubnis gibt (grün: Granted). Dort sollte auch die Einwilligungsart google-analytics-analytics-4 als Granted angezeigt sein.
- Klicke nun links unter Summary auf den Namen deines Browser-Tabs (in diesem Beispiel: Über mich | Vanessa Grabowski). In dem Tab Tags siehst du, dass das Google Analytics Tag ausgelöst wurde.
5. Danach kannst du noch einmal testen, was passiert, wenn du Google Analytics im Cookie Banner nicht zustimmst. In dem Fall sollte die Einwilligungsart google-analytics-analytics-4 mit Denied (rot) angezeigt werden und der Google Analytics Tag sollte nicht ausgelöst worden sein.
6. Wenn alles wie erwartet funktioniert, kannst du deinen Workspace oben rechts über den Button Senden veröffentlichen. Im Anschluss solltest du nochmal auf deiner Website testen, ob es funktioniert. Hierfür kannst du deine Website öffnen und verschiedene Einstellungen im Cookie Banner ausprobieren. In Google Analytics siehst du im Echtzeit-Bericht, ob du gerade erfasst wirst.
Hinweis: In diesem Abschnitt habe ich die Änderungen im GA4 Tag beschrieben. Wenn du weitere Tags verwendest, solltest du prüfen, welche Änderungen hierfür notwendig sind.
Fazit
Wie du siehst, ist die Umsetzung nicht kompliziert. Ich empfehle dir, den Google Consent Mode v2 umzusetzen. Denn nur so kannst du Google Analytics und Google Ads in vollem Umfang weiter nutzen. Außerdem bin ich ein Fan davon, in Bezug auf Datenschutz immer auf dem aktuellsten Stand zu sein und sich an die aktuellen Regeln zu halten.
Du hast Fragen zum Google Consent Mode oder benötigst Unterstützung bei der Umsetzung?
Dann helfe ich dir weiter. Buche dir ein unverbindliches Kennenlerngespräch oder schreibe mir eine E-Mail. Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen und mit dir gemeinsam den Google Consent Mode v2 umzusetzen!
Veröffentlicht am 13. Februar 2024
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Das bin ich, Vanessa – deine Analyse Komplizin!
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