Google Analytics ist mega! Aber auch komplex und fehleranfällig, wenn man nicht weiß, was man tut. Deshalb habe ich in diesem Artikel die 10 häufigsten Fehler und Stolperfallen für dich zusammengefasst. Und damit du sie gar nicht erst machst, gebe ich dir Tipps mit an die Hand, wie du sie vermeiden kannst.
Fehler #1: Der Google Analytics Tracking-Code ist falsch eingebaut
Der erste häufige Google Analytics Fehler direkt zu Beginn: der Tracking-Code ist falsch eingebunden. Und wenn das der Fall ist, werden die Daten nicht richtig erfasst. Ein korrekter Einbau ist also die Basis für alles Weitere, was du mit Google Analytics anstellen kannst.
Das sind die häufigsten Fehler beim Einbau von Google Analytics:
Fehler #1: Der Tracking-Code ist nicht auf jeder Seite eingebaut und deshalb werden nicht auf allen Seiten Daten erfasst.
Fehler #2: Der Tracking-Code ist an der falschen Stelle im Quellcode deiner Seite eingebaut.
Fehler #3: Der Tracking-Code ist mehrfach auf einer Seite eingebunden. Dadurch werden die Daten auch mehrfach erfasst.
Um diese Fehler zu vermeiden, empfehle ich dir den Google Tag Manager zu nutzen. Hierüber kannst du einen entsprechenden Tag erstellen, der dann – ganz nach individuellem Bedarf – für alle Seiten Daten erhebt.
Fehler #2: Google Analytics ist nicht datenschutzkonform eingebunden
Diesen Fehler sehe ich leider sehr oft. Google Analytics ist nicht datenschutzkonform eingebaut. Google Analytics einfach irgendwie einbauen – das reicht heutzutage leider nicht.
Google Analytics wird in Bezug auf den Datenschutz häufig diskutiert. Und es mag jeder seine eigene Meinung dazu zu haben. Aber wenn du Google Analytics nutzt, dann solltest du es auch datenschutzkonform tun.
Wie das geht?
So nutzt du Google Analytics DSGVO-konform
- Du darfst die Daten nur an Google Analytics schicken, wenn die Besucher dem Tracking zugestimmt haben. Nutze hierfür ein Consent-Management-Tool und den Google Tag Manager beim Einbau von Google Analytics. Denn damit kannst du das Tracking basierend auf der Einwilligung steuern.
- Die Besucher deiner Website müssen jederzeit die Möglichkeit haben, die Einwilligung zu widerrufen. Die meisten Consent-Management-Tools bieten hierfür eine Lösung an.
- Weise in deiner Datenschutzerklärung darauf hin, dass du Google Analytics und den Google Tag Manager nutzt. Hierfür gibt es im Internet Vorlagen, die du nutzen kannst.
- Akzeptiere den AV-Vertrag in den Einstellungen deiner Google Analytics Property.
Disclaimer: Die oben genannten Punkte ersetzen keine rechtliche Beratung.
Du nutzt WordPress und möchtest Google Analytics datenschutzkonform und richtig in deine Website einbauen?
Dann ist mein Blogartikel zu diesem Thema genau das Richtige für dich! In diesem zeige ich dir Schritt-für-Schritt, wie du Google Analytics mithilfe deines Consent-Management-Tools und dem Google Tag Manager DSGVO-konform in deine WordPress-Website einbaust.
Fehler #3: Zahlungsanbieter werden als Verweis-Seiten erfasst
Eine „fremde” Website, die Besucher auf deine eigene Website weiterleitet, ist ein Refferer (deutsch: Verweis). In Google Analytics kannst du diese Zugriffe als Referral-Traffic finden. Doch manchmal sind dort auch Verweise enthalten, die dort nicht erscheinen sollen. Denn sie sind keine tatsächlichen Verweise auf deine Website. Das können zum Beispiel Zahlungsanbieter (z.B. Klarna oder PayPal) sein, die du in deinem Onlineshop nutzt.
Warum ist es falsch, diese Zahlungsanbieter als Verweis zu erfassen?
Stell dir vor, jemand kommt über eine Anzeige auf deine Website. Die Person guckt sich verschiedene Produkte an und legt welche in den Warenkorb. Dann geht sie zur Kasse und gibt alle erforderlichen Daten ein, auch die Zahlart. Hier wählt sie PayPal und wird auf eine Seite von PayPal weitergeleitet. Wenn sie dort alles erledigt hat, kommt sie automatisch zurück auf deine Website.
Das Problem dabei ist, dass in Google Analytics dadurch eine Sitzung erfasst wird, die über eine Anzeige startete und bis zur Auswahl der Zahlart andauerte. Dann wurde die Sitzung aber abgebrochen und eine neue Sitzung ist gestartet. Diese zweite Sitzung ist über PayPal gestartet und hier wurde der Kauf erfasst.
Also wird der Kauf nicht der ursprünglichen Herkunft über die Anzeige zugeordnet. Damit das nicht passiert, solltest du deine Zahlungsanbieter als Verweise ausschließen.
Aber wie geht das?
Mit diesen 5 Schritten kannst du deine Zahlungsanbieter als Verweis ausschließen
- Öffne in Google Analytics unten links die Verwaltung.
- Klicke unter Property-Einstellungen > Datenerhebung und -änderung auf Datenstreams.
- Wähle deinen Datenstream aus.
- Klicke in dem Bereich Google Tag auf Tag-Einstellungen bearbeiten.
- Öffne die Liste unerwünschter Verweise und gib dort die Domains von den Verweisen an, die du ausschließen möchtest. Klicke auf speichern.
Fehler #4: Es gibt mehrere Domains, aber kein domainübergreifendes Tracking
Wenn du mehrere Domains hast, dann solltest du hier unbedingt weiterlesen.
Denn dann musst du diese fürs Tracking verknüpfen. Sonst bekommst du nicht mit, wenn Besucher zwischen den Domains hin und her wechseln. Und es kann vorkommen, dass ein und derselbe Besucher auf verschiedenen Domains jedes Mal als neuer Besucher gezählt wird. Das führt zu verfälschten Daten und macht es unmöglich, die Customer Journey deiner Besucher nachzuvollziehen.
Hier ein Beispiel:
Du hast eine Hauptseite hauptdomain.de, auf der sich deine Besucher über dich und deine Produkte informieren. Zum Kauf deiner Produkte werden die Besucher auf deine Shop-Domain shop.de weitergeleitet. Um den gesamten Weg der Besucher zu verfolgen und die Aktionen über beide Domains hinweg zu verbinden, kannst du das Cross-Domain-Tracking nutzen.
Achtung: Wenn dein Shop „nur” eine Subdomain ist, musst du das domainübergreifende Tracking nicht einrichten. Das Tracking deiner Subdomain funktioniert automatisch, wenn auf beiden Seiten die gleiche Mess-ID hinterlegt ist.
Doch wie kannst du das Cross-Domain-Tracking umsetzen?
Es gibt eine Voraussetzung: Beide Domains müssen die gleiche GA4-Property installiert haben.
Und dann kann es losgehen:
- Klicke in Google Analytics unten links auf Verwaltung.
- Klicke unter Property-Einstellungen > Datenerhebung und -änderung auf Datenstreams.
- Wähle deinen Datenstream aus.
- Klicke in dem Bereich Google Tag auf Tag-Einstellungen bearbeiten.
- Klicke auf Domains konfigurieren und gibt alle Domains ein, die in das Cross-Domain-Tracking einbezogen werden sollen. Klicke auf speichern.
Und das ist alles.
Fehler #5: Die eigenen Website-Aufrufe werden mitgezählt
Wer kennt es nicht? Phasenweise ist man selber viel auf der eigenen Website unterwegs. Und auch diese Besuche werden in deinen Google Analytics Daten erfasst.
So kannst du dich vom Google Analytics Tracking auf deiner eigenen Website ausschließen
Wie sagt man so schön: viele Wege führen nach Rom. Der zuverlässigste und einfachste Weg ist die Nutzung eines Browser Add-ons, mit dem du die Zählung deaktivieren kannst. Hierfür kann ich dir zum Beispiel dieses empfehlen: Deaktivierungs-Add-on von Google Analytics.
Methode Nummer 2: Du klickst in deinem Cookie Banner auf „Weiter ohne Einwilligung”. Wenn dieser richtig funktioniert (siehe Fehler #2), wirst du nicht getrackt.
Exkurs: Vielleicht hast du schon von Methoden gelesen, bei denen du einen Filter für deine IP-Adresse nutzt. Diese Möglichkeit ist jedoch deutlich komplizierter und schnell unbrauchbar, wenn du dynamische IP-Adressen hast oder von unterschiedlichen Orten arbeitest. Deshalb gehe ich hier nicht weiter auf diese Methode ein.
Fehler #6: Andere Google Tools sind nicht mit Google Analytics verknüpft
Damit verschenkst du so viel Potenzial. Denn mit wenigen Klicks kannst du Google Analytics mit anderen Google Diensten wie zum Beispiel Google Ads oder der Google Search Console verknüpfen.
Wenn du Google Ads mit Google Analytics verknüpfst, bekommst du wertvolle Infos über die Leistung deiner Anzeigenkampagnen und du kannst das Verhalten der Besucher, die über Google Ads Anzeigen auf deine Website kommen analysieren. Dadurch kannst du herausfinden, wie sich bezahlte Werbung auf die Conversionrate bzw. Erreichung deiner festgelegten Ziele auswirkt und welche Anzeigen gut funktionieren. Mit diesen Infos kannst du deine Marketingstrategie optimieren und dein Budget effektiver einsetzen.
Durch die Verknüpfung mit der Google Search Console kannst du zum Beispiel herausfinden, wo deine Website in den Suchergebnissen platziert wird, welche Suchen zu Klicks führen und vor allem, wie sich diese Klicks auf das Verhalten auf deiner Website auswirken. Analysiere so, welche Landingpages die Nutzer besonders ansprechen und wie viele Conversions durch die einzelnen Suchen erzielt werden.
So kannst du Google Analytics mit anderen Google Diensten verknüpfen
- Öffne deine Google Analytics Property.
- Klicke unten links auf Verwaltung.
- In den Property-Einstellungen findest du den Bereich Produktverknüpfungen. Hier kannst du die einzelnen Tools verknüpfen.
Klingt einfach? Ist es auch! Also, worauf wartest du noch?
Fehler #7: Die automatisch erfassten Ereignisse werden nicht überprüft und erfassen falsche Daten
In Google Analytics 4 kannst du etliche Ereignisse automatisch erfassen, indem du die sogenannten Optimierten Analysen in den Einstellungen aktivierst. Das sind zum Beispiel Klicks auf externe Links oder Scrollvorgänge. Diese Einstellung macht vielen Google Analytics Nutzern das Leben leichter, weil sie schnell sehr hilfreiche Infos erfassen können.
Aber es gibt dabei auch ein Problem: manche Ereignisse werden nicht (richtig) erfasst.
Deshalb solltest du prüfen, ob die Ereignisse tatsächlich auf die gewünschten Aktionen der Besucher reagieren.
Wenn das nicht der Fall ist, solltest du für das einzelne Ereignis die optimierte Analyse deaktivieren und es stattdessen als benutzerdefiniertes Ereignis erfassen.
Mein Tipp: Schaue dir unbedingt das Ereignis „Interaktion mit Formular” an, hier kommt es oft zu Problemen. Vor allem, wenn du Pixel von Drittanbietern wie zum Beispiel Facebook nutzt. Denn es kommt oft vor, dass das Ereignis „Formular gesendet” bei jedem Aufruf des Facebook-Pixels erfasst wird, obwohl dabei kein Formular abgeschickt wird.
Du möchtest, diese Fehler alle vermeiden und genau wissen, wie du Google Analytics für dein Unternehmen einbauen und nutzen kannst?
Dann hole dir jetzt meinen 0€ Guide für deinen Start mit Google Analytics.
In dem Guide erfährst du, wie du beim Einbau von Google Analytics am Besten vorgehst und worauf dabei zu achten ist. Damit du Google Analytics fehlerfrei zur Optimierung deiner Website nutzen kannst.
Fehler #8: Die Ziele der Website werden nicht erfasst
Du hast eine Website, weil du etwas damit erreichen möchtest: deine Website-Ziele. Aber woher willst du wissen, ob und wie gut du sie erreichst, wenn du sie nicht messbar machst? Deshalb empfehle ich jedem Website-Betreiber, die wichtigsten Ziele der Website zu definieren und als Schlüsselereignis (ehemals Conversion) in Google Analytics zu erfassen.
So erfasst du deine Website-Ziele in Google Analytics
Grundsätzlich funktioniert es so, dass du deine Ziele als Ereignisse erfasst und diese dann als Schlüsselereignisse (ehemals Conversions) markierst. In diesem Video zeige ich dir, wie das funktioniert.
Exkurs: Was es mit der Terminierung Conversion und Schlüsselereignis auf sich hat, erzähle ich dir in diesem Artikel.
Der Knackpunkt ist also die Erfassung der Ziele als Ereignisse. Einige Ereignisse werden automatisch durch einen einzelnen Klick in den Einstellungen erfasst, einige können in der Benutzeroberfläche von Google Analytics konfiguriert werden und andere müssen über den Google Tag Manager erstellt werden. Dieses Video gibt dir einen guten Überblick, wie du Ereignisse erfassen kannst.
Fehler #9: E-Commerce Tracking ist nicht eingerichtet
Wenn du einen Onlineshop hast, solltest du auf jeden Fall zusätzliche Infos über deine Produkte, den Kaufprozess und die Käufe erfassen. Diese Daten werden nicht durch den „normalen” Einbau von Google Analytics erfasst. Hierfür kannst du das E-Commerce Tracking nutzen.
So erfasst du E-Commerce Daten für deinen Onlineshop in Google Analytics
Wie die Umsetzung vom E-Commerce Tracking genau funktioniert, hängt von deinem Shopsystem ab. Informiere dich hier also individuell, wie es bei dir umzusetzen ist.
Grundsätzlich sind 3 Schritte notwendig:
- Du baust Google Analytics über den Google Tag Manager ein, wenn du es nicht eh schon getan hast.
- Du installierst ein Plugin für das E-Commerce Tracking in deinem Shopsystem.
- Du konfigurierst das E-Commerce Tracking im Google Tag Manager.
Du möchtest schonmal wissen, was du damit in Google Analytics analysieren kannst? Dann schau dir mein Video an. In diesem gebe ich dir einen Überblick über die E-Commerce Berichte.
Fehler #10: Die Daten werden falsch interpretiert
Das ist die Krux bei dem ganzen Thema Webanalyse: die richtige Interpretation der Daten.
Es gibt so viele Möglichkeiten und Kennzahlen, die analysiert werden können. Und dadurch können sich auch schnell Fehler einschleichen.
Konzentriere dich am Anfang auf die wichtigsten Basis-Kennzahlen und sorge dafür, dass du diese richtig verstehst. Hierzu habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben. In diesem stelle ich dir die wichtigsten Google Analytics Kennzahlen vor, zeige dir, wie du sie richtig interpretierst und wie du sie jeweils optimieren kannst. Den Artikel kannst du hier lesen.
Fazit
Google Analytics 4 ist ein leistungsstarkes Tool – wenn es optimal eingerichtet ist. Denn nur dann kannst du das volle Potenzial ausschöpfen und deine Entscheidungen mithilfe von fehlerfreien Daten treffen.
Ich weiß, nicht jeder kann und will sich den ganzen Tag mit Google Analytics beschäftigen (warum auch immer 😉 ). Wenn du jetzt also 1000 Fragezeichen im Kopf hast, du dir unsicher bist, ob du alles richtig eingestellt hast oder einen Fehler in deiner Google Analytics Konfiguration gefunden hast, dann melde dich bei mir. Wir finden gemeinsam eine Lösung. Schreib mir einfach eine Mail und ich melde mich bei dir. Ich freue mich, von dir zu hören und dich bei deinen Google Analytics Herausforderungen zu unterstützen. Lass uns gemeinsam das volle Potenzial von Google Analytics ausschöpfen!